Naturlieder und Orchestermusik

Abendserenade in der Alten Propstei unter Bäumen – „Ideale Bühne“

Liedertafel Geiselhöring(br) Wie die erste Abendserenade in der Alten Propstei in Haindling ablaufen würde, war selbst zu Beginn der Musikveranstaltung am Freitagabend nicht klar. Graue Wolken und einzelne Regentropfen konnten Veranstalter und Künstlern jederzeit einen Strich durch die Rechnung machen.
Die Mitglieder der Liedertafel und des Orchesterkreises Geiselhöring hatten bereit im Vorfeld bei ihren Proben mehrfach Bekanntschaft mit Gewitter und Wolkenbruch gemacht. Doch der Wettergott hatte erst einmal ein Einsehen. Nur ein paar Tropfen fielen gegen 20 Uhr. Die Besucher machten es sich auf Stühlen, Picknickdecken oder gedeckten Tischen bequem, um romantische Chor- und Orchestermusik genießen.
Dennoch wollte Dirigent Manfred Plomer kein Risiko beim Open-Air-Konzert eingehen. „Die Pause wird am Ende nachgeholt“, versprach er. Für die Besucher kein Problem, denn während es sich die einen bei Rotwein und  Käse unter dem Apfelbaum gemütlich machten, verputzten die anderen Lachsschnittchen oder kleine Knabbereien.

Orchesterkreis GeiselhöringMit dem Marsch von Operettenkomponist Paul Lincke „Bis früh um fünfe, süße Maus“ eröffnete der Orchesterkreis den Abend. Die Sänger der Liedertafel begrüßten die Konzertbesucher mit einem jütländischen Tanzlied „Guten Abend euch allen hier
beisamm“. Der Geiselhöringer Alois Hauner  führte gekonnt humorvoll und charmant durch das Programm. Obwohl der Satz „Es fängt an zu regnen“ aus einer Erlkönig-Variation von Komiker Heinz Erhardt die Veranstalter vom Eiskeller erneut bange zum Himmel blicken ließ, denn wie zur Untermauerung fielen just in dem Moment erneut kleine Regentropfen in den großen Garten. Doch schon kurze Zeit später bahnten sich Sonnenstrahlen ihren Weg und tauchten Bäume und Propstei-Gebäude passend zum Motto des Abends in romantisches Licht. Lieder von Johannes Brahms wie „Da unten im Tale“ oder „Erlaube mir feins Mädchen“ und Orchesterparts wie die Kindersinfonie von Leopold Mozart und Anton Dvoraks Humoreske passten wunderbar in diesen Rahmen.
Höhepunkt der Serenade war der zweite Satz von Wolfgang Amadeus Mozarts Klarinettenkonzert. Den Solopart übernahm gekonnt der 16-jährige Johannes Falter aus Langenhettenbach. Am Piano unterstützt von Verena Dobmeier aus Grafentraubach. Begleitet von Vogelgezwitscher, Turmglockenschlägen und quakenden Fröschen ließ die Liedertafel den Abend mit „Muss i denn zum Städtele hinaus“ ausklingen, nicht ohne eine vom begeisterten Publikum geforderte Zugabe.
„Kimmt schee hoamlich die Nacht“ war eine passende Überleitung, um den Abend im Propstei-Garten bei einem Glas Wein und den Resten der Picknickkörbe ausklingen zu lassen. Musiker, Veranstalter und Gäste waren sich einig: „Die Terrasse im Propsteigarten war eine ideale Bühne, das Flair hat gut gefallen.“
Redaktion: laber
25. Juni 2007

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